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Recorded & Publishing

Viva spart sich Dance und erregt die Gemüter

Die Entscheidung von Viva, künftig weniger Dance-Titel auf Rotation zu nehmen, stößt bei vielen Firmen auf Unverständnis. Zyx will sich deshalb an den Einnahmen, die Viva mit Dance-Clips generiert, beteiligen lassen.

ch28.11.2003 14:14
Will Geld für Clips: Mikulski
Will Geld für Clips: Mikulski

Die Entscheidung von Viva, künftig weniger Dance-Titel auf Rotation zu nehmen, stößt bei vielen Firmen auf Unverständnis. Für Dieter Stemmer von Dance Street ist klar: Viva verpasst der Dance Music den Todesstoß. "Nachdem Dance Music eh kaum im Radio stattgefunden hat, ist nun auch bei Viva die Entscheidung gefallen, künftig darauf zu verzichten neuen Dance-Titeln eine Chance durch eine N1-Rotation zu geben - egal ob die Künstler vorher schon große Verkaufshits hatten oder nicht", meint Stemmer in einem offenen Brief. Die Begründung für den Rückzug von Viva aus dem Dance-Segment, die Programmchef Stefan Kauertz anführt, kann die Labels aber kaum befrieden: "Fakt ist, wir waren immer ein Popkanal und Pop besteht neben seiner Hauptkonsistenz immer aus Musikstilen, die mal populärer sind, mal weniger", so Kauertz. "Tatsache ist ebenso, dass die Verkäufe im Dance rückläufig sind und in den Discos die Blackmusic den Dance aus der Haupthalle verdrängt hat. Wir waren nie geschmäcklerisch und sind es darum auch jetzt nicht." Die Firma Zyx Music reagiert auf diese Einschätzung mit einer konkreten Forderung: Sie will sich künftig an den Einnahmen, die Viva mit dem Einsatz von Videoclips generiert, beteiligen lassen. Zyx-Chefin Christa Mikulski und A&R-Director Gregor Minnig verlangen nun - ebenfalls per offenen Brief - von Viva-Finanzvorstand Christian Gisy, er solle Zyx einen Anteil an den Einnahmen der Sendung "Call A Clip" zukommen lassen. Immerhin nehme Viva pro Anrufer, der sich einen Videoclip wünscht, 49 Cent ein. Von den Umsätzen, die durch Anrufe für Zyx-Titel entstehen, wollen Mikulski und Minnig künftig 75 Prozent. Damit ließe sich zumindest ein Teil der Produktionskosten für die Clips wieder einspielen.

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