MusikWoche

Recorded & Publishing

[Sony BMG](/company/sony-music-entertainment) kommt nicht zur Ruhe: Am Morgen nach dem überraschenden Rauswurf der Spitzenmanager Don Ienner und Michele Anthony tauchen erneut Spekulationen über einen möglichen Verkauf des Majors auf. Demnach will die Sony Corp. den 50-prozentigen Anteil der [Bertelsmann AG](/company/bertelsmann-se-und-co-kgaa) am gemeinsam betriebenen Konzern übernehmen.

Laut einem Bericht des "Wall Street Journal" verhandle die Sony-Spitze über eine Teilübernahme oder möglicherweise auch einen kompletten Aufkauf der Bertelsmann-Hälfte am deutsch-japanischen Major. Das Blatt beruft sich dabei auf ungenannte interne Quellen. Noch vor einer Woche hatte Bertelsmanns Finanzvorstand [Thomas Rabe](/person/dr-thomas-rabe) erklärt, dass ein Verkauf der Sony-BMG-Anteile nicht geplant sei. Gütersloh sei noch bis zum Jahr 2009 vertraglich mit Sony im Joint Venture gebunden. Eine Aussage, die nun auch Bertelsmann-Sprecher Andreas Grafemeyer gegenüber dem Blatt wiederholte.

Den Wert des halben Tonträgerunternehmens beziffert das WSJ mit bis zu 2,5 Mrd. Dollar oder umgerechnet rund 1,9 Mrd. Euro. Zusammen mit den bis zu 1,3 Mrd. Euro, die Bertelsmann mit dem Verkauf von BMG Music Publishing anstrebt, könnte der deutsche Medienkonzern also möglicherweise gut zwei Drittel der 4,5 Mrd. Euro, die man zum Rückkauf der GBL-Anteile benötigt, finanzieren oder Kredite zurückzahlen. Laut WSJ wollen Sony und Bertelsmann schon in wenigen Wochen zu einem Ergebnis in dieser Frage kommen. Anfang der Woche gab es bereits ähnliche Spekulationen: Am Montag hieß es, Bertelsmann wolle den Banken seine Hälfte an Sony BMG als Sicherheit für die Neuverschuldung anbieten. Dies bedürfe jedoch des Einverständnisses von Sony.


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