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Radio-Macher wehren sich gegen Renners Vorwürfe

Tim Renners öffentliche Kritik an der öffentlich-rechtlichen Radiolandschaft musste nicht lange auf eine Antwort warten. Namhafte Vertreter der Sender wehren sich gegen die Vorwürfe des Universal-Chefs.

ch21.08.2003 09:03
In Sorge ums Radio: Sorge
In Sorge ums Radio: Sorge

Tim Renner öffentliche Kritik an der öffentlich-rechtlichen Radiolandschaft musste nicht lange auf eine Antwort warten. Namhafte Vertreter der Sender wehren sich nun gegen die Vorwürfe des Universal-Chefs. "Es ist schon frech, wenn Tim Renner dem Radio die Schuld für das eigene Versagen gibt", urteilt Wilfried Sorge, Geschäftsführer des Radiovermarkters RMS, in der Fachzeitschrift "w&v". Im Interview mit demselben Blatt hatte Renner Ende letzter Woche deutliche Kritik an den Sendern geübt: Das formatierte und auf eine kleine Titelauswahl beschränkte Radio trage mit die Hauptschuld an der Krise der Musikbranche. "Unser Fehler war, dass wir zu lange tatenlos der Talfahrt unseres wichtigsten Kommunikationskanals zugesehen haben", sagte Renner. Wie kaum anders zu erwarten, sehen Radio-Macher das anders: "Wir spielen nur das, was unseren Hörern gefällt, allein das zählt", meint Sorge. Renners Quotenforderung erziele deshalb eine eher abstoßende Wirkung, findet Gernot Romann, Vorsitzender der ARD-Hörfunkkommission: "Qualität und Talentförderung in der deutschen Musiklandschaft lassen sich nicht durch Quotenregelungen erzwingen." Für Renner ist es jedoch "entscheidend, dass wir den öffentlich-rechtlichen Hörfunk wieder dazu bringen, seinen in der Verfassung festgeschriebenen Auftrag zu erfüllen".

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