Lerche soll über eine Insolvenz gerettet werden
Für das alteingesessene Musikhaus Lerche wurde Ende Juni das Insolvenzverfahren eröffnet. Als Gründe nennen die Betreiber Konsumträgheit, Euro-Umstellung und Umsatzeinbrüche.
Für das alteingesessene Musikhaus Lerche wurde Ende Juni das Insolvenzverfahren eröffnet. Als Gründe nennen die Betreiber Konsumträgheit, Euro-Umstellung und Umsatzeinbrüche: Im Preiskampf gegen Branchenriesen wie MediaMarkt und ProMarkt konnte sich die Stuttgarter Firma nicht mehr halten. "Die Erfolg versprechenden Bemühungen um die Restrukturierung des Unternehmens sind am Schluss, jedenfalls zunächst, gescheitert", heißt es in der offiziellen Presseerklärung. Mit Hilfe eines Insolvenzverwalters hoffe man jedoch, zu einer "Fortführungslösung" zu kommen. Das ehemals größte Radio- und Fotogeschäft Süddeutschlands kränkelt schon seit Jahren. Die Übermacht der Wettbewerber hat das 1959 von Albert Armin Lerche gegründete Familienunternehmen aber schließlich doch als Modell von gestern dastehen lassen. Dazu kommt nach Angaben der Firma die Verunsicherung der Verbraucher seit der Euro-Einführung, sowie ein allgemeiner Umsatzrückgang im Elektroeinzelhandel seit dem 11. September 2001. Andernorts munkelt man von unternehmerischen Fehlentscheidungen, so dass sicher nicht alle Lieferanten ganz so loyal und optimistisch sind, wie dies Insolvenzverwalter Tibor Braun darstellt. Der war allerdings schon beim maroden Stuttgarter Lebensmittelgeschäft Feinkost Böhm erfolgreich tätig, so dass für die rund 120 Lerche-Mitarbeiter noch Hoffnung besteht. Ziel ist es, einen Geldgeber oder eine Übernahmefirma zu finden. Über eine Liquidierung denkt man im Hause Lerche jedenfalls noch nicht nach.