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EFA Medien ist insolvent

Die EFA Medien GmbH ist zahlungsunfähig. Nach monatelanger Krise beim renommierten Independent-Vertrieb bestimmt demnächst ein Insolvenzverwalter über die Zukunft des Unternehmens. Kaum abzusehen ist bislang, wie vielen Labels durch die EFA-Pleite nun ein ähnliches Schicksal droht.

ch02.03.2004 13:15
Mussten zum Amtsgericht: Vormehr und Lewald (r.)
Mussten zum Amtsgericht: Vormehr und Lewald (r.)

Über 20 Jahre deutsche Independent-Historie stehen vor dem Aus: Die EFA Medien GmbH ist zahlungsunfähig. Nach einer monatelangen Krise beim renommierten Indie-Vertrieb bestimmt demnächst ein Insolvenzverwalter über die Zukunft des Unternehmens. Kaum abzusehen ist bislang, wie vielen Labels durch die EFA-Pleite nun ein ähnliches Schicksal droht. Wegen der anhaltend schwierigen Geschäftslage musste die Geschäftsführung am 1. März beim zuständigen Amtsgericht in Göttingen Insolvenz über das Vermögen der Gesellschaft beantragen. "Unsere Bemühungen, durch Rationalisierungsmaßnahmen und strukturelle Veränderungen einerseits und die Aufnahme neuer Partner und Investoren andererseits der Gesellschaft in Zeiten zusammenbrechender Märkte im In- und Ausland aus eigener Kraft eine tragfähige Perspektive zu verschaffen, sind gescheitert", bekannten die EFA-Chefs, Horst Lewald und Ulrich Vormehr, in einer offiziellen Stellungnahme. Die beiden gehen davon aus, dass in Kürze über den Antrag entschieden und ein vorläufiger Insolvenzverwalter bestellt wird. "Wir hoffen, dass es uns gelingen wird, in Zusammenarbeit mit dem Verwalter für einzelne Kernbereiche des Unternehmens eine Perspektive zu entwickeln und diese gegebenenfalls fortführen zu können." In den vergangenen Wochen verlor EFA reihenweise Vertriebslabels, einige der verbliebenen Partner versuchen derzeit, ihre bereits an EFA gelieferte Ware zurückzubekommen. Nach Informationen von musikwoche gestaltet sich dies jedoch schwierig, da der Fertigungspartner von EFA, die Diepholzer Pallas Group, die Herausgabe der Platten verweigert. Offenbar gibt es auch hier noch unbeglichene Rechnungen. Erst am 20. Februar hatten sich Vormehr und Lewald in einem Rundschreiben an die Kunden gewandt und um Stundung der Verbindlichkeiten gebeten.

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