MusikWoche

Recorded & Publishing

Der Konzert- und Eventdienstleister [Depro](/company/depro-music-gmbh-und-cokg) aus Gmünden, der auch in den Bereichen Verlag und Künstlermanagement tätig ist, warnt vor den kulturellen Folgen der Pandemie. Zugleich hat das Unternehmen einen Weg gefunden, die Auswirkungen auf die Firma und Mitarbeiter abzumildern.


Auf die Frage, wie Depro bislang durch die Corona-Krise gekommen ist, antwortet [Matthias Fischer](/person/matthias-fischer_5), zuständig für Product Management und Legal Affairs, zwiespältig: »Ich möchte hier unterscheiden zwischen der wirtschaftlichen und der innerbetrieblichen Situation: Wirtschaftlich gibt es wohl kaum ein Unternehmen der Entertainmentbranche, das von dieser Krise nicht betroffen ist. Die Auswirkungen sind verheerend, die Signale der Politik immer noch zu zögerlich, ein Großteil der Konsumenten ist sich der drohenden Monokultur nicht bewusst.«


Konkret aber habe Depro rasch Maßnahmen ergriffen: »Mit Projekten wie dem Autokino Marburg und damit verbundenen Veranstaltungsreihen konnten wir im Frühjahr unsere Mitarbeiter*innen nach wenigen Wochen aus der Kurzarbeit zurückholen. Innerbetrieblich leidet jetzt jedoch die Motivation im Team: Auch wenn Verständnis für die Maßnahmen und Restriktionen herrscht, so fehlt immer noch eine konkrete Perspektive.«


Fischer weiß vor allem im Hinblick auf das Livegeschäft: »Ohne konkrete Perspektive für die Durchführbarkeit von Veranstaltungen und mit der Dynamik der jetzigen Situation wird auch das Weihnachtsgeschäft nicht die erhoffte Besserung bringen. Wir konzentrieren uns auf die Nachholtermine, halten aber natürlich die Augen nach neuen Projekten offen: Krisen bedeuten immer auch Chancen. Aber ob man unter den Gewinnern oder Verlierern ist, das weiß man erst hinterher.«


Depro und der angeschlossene Siebenpunkt-Verlag hatten Anfang des Jahres angekündigt, die verschiedenen Geschäftsbereiche - Label, Live, Event-Dienstleistungen, Verlag, Management - strategisch noch enger miteinander zu verzahnen. Fischer schränkt dies nun etwas ein: »Diese Aussage stammt noch aus der Zeit, als sich die Krise erst abzeichnete - nun kämpfen wir in allen Bereichen mit diesem Gamechanger Pandemie. Uns hat die Verlags- und Labelarbeit mit ihrer azyklischen Ausschüttung der Gelder in der Krise geholfen. Nun blicken wir mit gemischten Gefühlen auf 2021 und einen absehbaren Einbruch, dem wir hoffentlich mit den kommenden Projekten etwas entgegensetzen können.«


Zunächst aber stehen für Fischer innerbetriebliche Projekte im Vordergrund, wobei das auch vom Fluss der Hilfsmaßnahmen abhängt, wie er ausführt: »Wenn die Fördergelder der Initiative Musik freigegeben sind, geben uns diese im Eventbereich unter anderem die Chance, unsere Mitarbeiter*innen flächendeckend weiterzubilden und auch etwas für die Motivation zu tun. Wie erwähnt liegt der Fokus auf den verschobenen Projekten und einer grundsätzlichen Neuausrichtung. Auch denken wir über die Anschaffung von Hygieneausrüstung für unsere Vermietungssparte nach.«


Für Fischer steht fest: »Aber solange nicht endlich konkret über realistische und finanziell abbildbare Rahmenbedingungen zur Durchführungen von (Groß-)...

Depro warnt vor Monokultur