MusikWoche

Recorded & Publishing

Der [Bundesverband Musikindustrie](/company/bundesverband-musikindustrie-bvmi) hatte die Kulturkonferenz 2025 unter die Überschrift "Culture: Back to Business" gestellt. Vor diesem Hintergrund sollten Vertreter:innen der Kreativwirtschaft und der Politik in den Räumen der privaten Hochschule ESMT Berlin diskutierten, "was es braucht, um die Wirtschaftskraft der Branche zu erhalten und weiter zu stärken", wie es in einer Mitteilung des Branchenverbands heißt.

Im Rahmen der Kulturkonferenz hob Gitta Connemann, Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesministerin für Wirtschaft und Energie und Beauftragte der Bundesregierung für den Mittelstand, die hohe wirtschaftliche Bedeutung der Kreativbranchen hervor und kündigte an, in den Dialog treten zu wollen: "Der Austausch mit dem kreativen Innovationsmotor der deutschen Wirtschaft auf der Kulturkonferenz 2025 ist mir ein Herzensanliegen", lautet das offizielle Abschlussstatement der Unions-Politikerin: "Mit rund zwei Millionen Erwerbstätigen und einem Umsatz von über 200 Milliarden Euro gehört die Kreativwirtschaft zu den stärksten Wirtschafts- und Industriebranchen. Lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten, dass die Kreativwirtschaft auch künftig ihr Wachstums- und Innovationspotenzial zum Nutzen für Wirtschaft und Gesellschaft entfalten und mehren kann." Zudem hatte sich Connemann im Gespräch als Ansprechperson für die Branche angedient, und war in dieser Rolle vom Plenum [quasi per Akklamation](https://www.musikwoche.de/recorded-publishing/bvmi-kulturkonferenz-lieferte-schnelle-loesung-zur-ansprechperson-998d7459cae4314ede5605a7ddb40d33) bestätigt worden.

Als größte Herausforderung für die Branche hat der BVMI den Umgang mit generativer KI ausgemacht: "Die gute Nachricht ist, dass es hier einen positiven Weg nach vorne gibt, wenn generative KI-Modelle die Nutzung von Musik lizenzieren", lässt sich Victoria Oakley als CEO der International Federation of the Phonographic Industry (IFPI) zitieren: "Der EU-AI-Act könnte, wenn originalgetreu umgesetzt, dazu beitragen, dies zu erleichtern."

Als Sprecher der außerordentlichen Mitglieder im BVMI-Vorstand stellte derweil EDEL-CEO [Jonas Haentjes](/person/dr-jonas-haentjes) in seiner Keynote fest: "Künstliche Intelligenz, vor allem auch die generative, durchdringt bereits alles. Dazu komponiert, textet, singt, produziert sie. Gelernt hat sie all dies durch das Training mit von Menschen kreierten Inhalten. Von über 100.000 neuen Songs, die jeden Tag hochgeladen werden, sind inzwischen etwa 20.000 rein durch KI erzeugt, also ohne menschliches Zutun entstanden. Die EU muss handeln und darf sich dabei auch nicht von dem aktuell diskutierten englischen Irrweg irritieren lassen!"

Das Anliegen bei der Wahl des diesjährigen Konferenz-Mottos, "Culture: Back to Business", war es laut dem BVMI-Vorstandsvorsitzenden [Florian Drücke](/person/dr-florian-druecke), "allen das wirtschaftliche Standbein der Kultur- und Kreativwirtschaft deutlich ins Bewusstsein zu rufen. Gerade in einem Umfeld, in dem die Diskussion über die Unterstützung von Kultur sich an vielen Stellen zunehmend auf "Fördern mit staatlichem Geld" verengt, ist der klare Blick von Frau Staatssekretärin Connemann auf das wirtschaftliche Potenzial unserer Branche und erst recht das deutliche Bekenntnis zum Austausch, den wir bekanntlich für zentral halten, eine sehr gute und wichtige Nachricht. Denn eine Diskussion über gute Rahmenbedingungen ermöglicht letztlich auch innovative Partnerschaften zum Wohle aller Beteiligten."

Zwei Podiumsdiskussionen rundeten das Programm der Kulturkonferenz ab: Unter der Überschrift "Culture back to Business? Erwartungen der Kreativwirtschaft an die neue Bundesregierung - what's in for us?" ging es um die Wünsche und Erwartungen verschiedener Kreativbranchen an die neue Bundesregierung. Mit dabei waren Christiane Arp, Vorstandsvorsitzende des Fashion Council Germany, Claus Grewenig, Vorstandsvorsitzender des Vaunet, Peter Kraus vom Cleff, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, Sonia Simmenauer, Präsidentin des Bundesverbands der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft (BDKV) und Edel-CEO Jonas Haentjes. 

Beim "Werkstattgespräch Regulierung - Wie geht es bei den europäischen Rahmenbedingungen für die Kreativwirtschaft nach dem AI Act weiter?" ging es dann um die regulatorischen Ansätze der neuen Bundesregierung in den relevanten politischen Ressorts. Moderiert von BVMI-Geschäftsführer Recht & Politik, [René Houareau](/person/rene-houareau), diskutierten Martin Bittner, Referatsleiter III B 3 - Urheber- und Verlagsrecht im Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz, Evelyn Graß, Referatsleiterin VIA2 - Künstliche Intelligenz im Bundesministerium für Digitales und Staatsmodernisierung und Caroline von Klitzing, Referatsleiterin K 11 - Kultur und Recht, Soziale Lage von Kulturschaffenden, Sponsoringbeauftragte/r, Vergabestelle beim Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM).

BVMI zieht Bilanz der Kulturkonferenz

Bezeichnete im Rahmen der BVMI-Kulturkonferenz den "Austausch mit dem kreativen Innovationsmotor der deutschen Wirtschaft" als "ein Herzensanliegen": Gitta Connemann, Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesministerin für Wirtschaft und Energie und Beauftragte der Bundesregierung für den Mittelstand.