MusikWoche

Recorded & Publishing

Hat der 65. Geburtstag eine besondere Wertigkeit für [Sie](/person/rolf-zuckowski)?
Ja, weil mein fester Jugendfreundeskreis definitiv in Rente geht. Da kann ich als freischaffender Künstler nicht einfach beiseite stehen. Ich werde eine neue Balance zwischen Beruf(ung) und Freizeit suchen.

Wie läuft dieser Tag für Sie ab? Sind besondere Feierlichkeiten geplant?
Dieser Geburtstag gehört der Familie, ganz privat. Wir freuen uns auf einen Mittagsbrunch hinterm Elbdeich und hoffen auf einen ersten frühsommerlichen Strandspaziergang. Am nächsten Morgen begrüße ich viele Freunde und Partner bei meinem Elbkonzert "Alles im Fluss" gemeinsam mit dem Trio Hafennacht e.V. im Hamburger Planetarium, dessen Leiter Thomas Kraupe mir zum Geburtstag überraschende Großbildprojektionen von "meinem Fluss" schenkt.

Woran denken Sie in diesen Tagen?
Ich blicke dankbar auf das zurück, was ich mit vielen Weggefährten seit der ersten LP mit The beAthovens 1967 musikalisch gestalten durfte. Oft hörte ich "das geht nicht" - und es ging doch. Selbstvertrauen, Gespür für das, was mich und viele Menschen bewegt, und manche Kraftanstrengung waren nötig. Es hat sich immer neu gelohnt, es taten sich immer neue Horizonte auf, und die Kräfte sind immer noch da. Meine Gangart heißt "leiseStärke", so wie mein neues Album.

Mit 65 beginnt für die meisten Menschen das Rentenalter. Wie sieht Ihre Planung dazu aus?
An erster Stelle steht das Zusammenleben mit meiner Familie und den Freunden. Daneben möchte ich meine Stiftung "Kinder brauchen Musik" für eine aktive musikalische Kindheit voranbringen. Viele gemeinnützige Partner bauen auf mich und können weiter mit mir rechnen. Auf der professionellen Seite möchte ich besonderen Talenten auf dem Weg zu einem gesunden, nachhaltigen Erfolg helfen. Dazu habe ich mit Universal Music das neue Label noch mal!!! gegründet. Als erste Band auf diesem Label bringt mir die Rap-Formation Deine Freunde mit "Wie schön, dass du geboren bist" zum Fünfundsechzigsten ein Ständchen, das viele überraschen wird. Von Deine Freunde wird man ab diesem Sommer noch viel hören.

Wie wichtig bleibt Ihr Label Musik für Dich?
Ich habe mit Thomas Sölter den wohl erfahrensten Labelmanager in der deutschen Szene für Kinder- und Familienmusik. Auf ihn darf ich weiter bauen, und wir sind mit Carina Kaiser (Radio/TV) und Miriam Willer (Presse/Internet) ein eingespieltes Team, dem bisher die Ideen für erfolgversprechende Veröffentlichungen nicht ausgegangen sind. Denen streben wir auch weiter nach.

Haben Sie unerfüllte Träume oder Sehnsüchte?
Ich könnte niemals "wunschlos glücklich" sein, denn Wünsche zu haben, ist ein Teil vom Glück. Nicht alle Wünsche müssen in Erfüllung gehen, manchmal ist es sogar besser so - "wer weiß wozu es gut ist?" Aber konkret: Ich habe Sehnsucht nach einem bundesweiten 24-Stunden-Familienradio, das überwiegend deutschsprachige Musik sendet und bei dem immer spürbar bleibt, dass Kinder zu uns gehören, mal direkt angesprochen, mal indirekt. Für ein solches Radioprogramm würde ich viel geben, auch meine Zeit und mein Knowhow aus über 30 Jahren. Meinen exotischsten Traum habe ich mit meinem Sohn Andreas 1994 besungen: "Wenn dieses Lied ein Oldie ist und ich bald 70 werde, fliegst du wohl dann mit mir noch mal im Raumschiff um die Erde?" Das ist mein allergrößter Traum, ehrlich.

Ihre Kollegen Detlev Jöcker, Volker Rosin oder Fredrick Vahle sind mittlerweile 55 Jahre oder älter. Gibt es Nachwuchsprobleme unter den deutschen Kinderliedermachern?
Es gab nie so viele Liedermacher(innen)...

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