Mottola kehrt Sony Music den Rücken
Die Ära Tommy Mottola ist zu Ende. Der Chef von Sony Music verlässt nach 14 Jahren das Unternehmen - wie es heißt, nicht ganz freiwillig. Gerüchte deuten unter anderem auf Warren Lieberfarb als Nachfolger.
Die Ära Thomas D. Mottola ist zu Ende. Der CEO von Sony Music Entertainment verlässt nach 14 Jahren das Unternehmen - wie es heißt, nicht ganz freiwillig. Wie der US-Sender FoxNews berichtet, wusste Mottola bis zuletzt nichts von seiner Demission. Am Morgen des 9. Januar überreichte Sony-President Howard Stringer ihm demnach die Pressemitteilung, die die Trennung von Mottola erklärte. Danach soll er laut FoxNews nur ein paar Stunden gehabt haben, um sein Büro zu räumen. Aus Sony-Kreisen verlautete zudem, Mottola drängte auf einen , was Stringer jedoch ablehnte. Nun will Mottola seine eigene Firma gründen, die künftig auch mit Sony Music zusammen arbeiten soll. Sein Vertrag wäre eigentlich erst 2004 ausgelaufen, doch Beobachter sehen in der Trennung ein Ende der wochenlangen Spekulationen: Mottola sei verantwortlich für die jüngsten Verluste der Musikdivision, heißt es bei Sony. Im laufenden Geschäftsjahr fuhr die Abteilung bislang 132 Millionen Dollar Minus ein - hauptsächlich wegen gestiegener Kosten für Künstler. Führende Köpfe bei Sony warfen Mottola auch immer wieder einen sehr eigenwilligen Führungsstil vor. "Bevor ich zu Sony kam, betrieb ich auch schon 15 Jahre lang mein eigenes Geschäft. Diesen Erfolg werde ich auch künftig haben", erklärte Mottola, der zudem verriet, dass er schon seit einem Jahr mit dem Schritt in die Selbstständigkeit liebäugelte: "Ich habe in den letzten drei Monaten viel darüber nachgedacht und beschlossen, dass es besser ist, selbst zu entscheiden, als andere über meine Zukunft entscheiden zu lassen." Gerüchte deuten nun unter anderem auf Warren Lieberfarb als Nachfolger hin, . Aber auch , und Bob Bowlin, bereits Mitglied des Sony-Managements, gelten als heiße Kandidaten. Angeblich soll der neue Sony-Music-Chef innerhalb der nächsten 48 Stunden feststehen. Unklar ist auch, was aus Epic-Chef Dave Glew und Columbia-Mann Mel Ilberman werden soll - angeblich sollen auch sie weichen.