Die Zukunft der Produktion hat begonnen
Sessions über Kontinente hinweg - das virtuelle Produktionsstudio macht's möglich. Für die Firma futurehit.com ist der Name durchaus auch Programm. Und Jennifer Lopez wird demnächst auch davon profitieren.
Klingt wie aus einem Science-Fiction-Roman: Ein Produzent sitzt in Frankfurt am Computer und bastelt an einem Song, ein anderer sitzt in New York vor dem Bildschirm - er bearbeitet das gleiche Musikstück. Über das Resultat dieser Arbeiten können sich dann beispielsweise die A&Rs von Plattenfirmen mit Hilfe eines zeitlich begrenzten Zugangs ein Bild machen, ohne dass dafür Reisekosten anfallen. Dieses grob beschriebene Szenario stammt nicht aus "Raumschiff Enterprise", sondern ist längst Realität. Pionier dieser Produktionsform ist die in Lich ansässige Firma futurehit.com. Geschäftsführer Sven Zippmann und Creative Director Marc "Mozart" Z. sind die Macher der im Sommer 2000 gegründeten Company - mit diversen Single- und Album-Tracks für Bro'Sis, einer Nummer zwei in den USA und zahlreichen Remixen für Superstars wie Janet Jackson kann das junge Team bereits Erfolge verbuchen. Auf ihren Lorbeeren ausruhen werden sich die innovativen Soundmacher allerdings nicht: "Jetzt geht es erst richtig los. Wir arbeiten weltweit mit einem Netzwerk von Songwriting-Teams. Die Internet-Recording-Studios machen es möglich", erklärt Zippmann. Bis heute gehören rund 20 freiberufliche Songwriter aus USA, vier aus Deutschland und zwei aus England zum engen Mitarbeiter-Stamm. Wenn es - wie angekündigt - zu einem Deal mit einem Major-Verlag kommt, "werden wir die Besten davon fest unter Vertrag nehmen." Mit John Eaton konnte bereits ein Mann mit erstklassigen Referenzen für die Hit-Schmiede verpflichtet werden: Eaton war zuvor Produzent und A&R bei P. Diddys Label Bad Boy und arbeitet momentan mit Marc "Mozart" Z. an Songs für das kommende Album von Jennifer Lopez. Laut Vertrag mit Handprint Entertainment, der Produktionsfirma von Lopez, wird futurehit.com mindestens einen Song beisteuern.