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Recorded & Publishing

BMG senkt Zahl der Labels und Releases

Die bisher zu breit gestreute Labelkultur bei BMG werde künftig unter fünf Dachmarken neu gebündelt, verkündete Maarten Steinkamp, President BMG International GSA, bei einem Presselunch am 8. Juli in München. Auch die Zahl der Veröffentlichungen soll sinken - um 60 Prozent.

clge08.07.2004 15:02

Die bisher zu breit gestreute Labelkultur bei BMG in Deutschland werde künftig unter den fünf Dachmarken Ariola, BMG Ariola Miller, Hansa, Gun und Subword an den Standorten München, Bochum und Berlin neu gebündelt, verkündete Maarten Steinkamp, President BMG International GSA, bei einem Presselunch am 8. Juli in München. Dabei soll auch die Zahl der VÖs sinken: "Wir wollen unsere Releases um 60 Prozent reduzieren", so Steinkamp. Er wies darauf hin, dass im vergangenen Jahr etwa durch "Deutschland sucht den Superstar" zwar eine Steigerung des Marktanteils gelungen sei, die Profite jedoch zu gering blieben. "Wir müssen Marktanteil abgeben und wieder mehr Profit machen", betonte Steinkamp, der den Profit des vergangenen Jahres verdoppeln will. Dazu sei es notwendig, das Repertoire zu straffen uns sich auf Künstler mit großem Verkaufspotenzial zu konzentrieren. Von rund 20 Künstlern habe man sich über Vertragsauflösungen getrennt, die allerdings alle im gegenseitigen Einvernehmen geregelt worden seien. Auch künftig sollen bestehende Verträge bei Künstlern, bei denen die BMG "keine Weitereintwicklungspotenzial" mehr sieht, auslaufen. Andere Künstler sollen nur noch mittelbar über reine Distributionsverträge betreut werden. Wer die betroffenen Künstler sind, wollte Steinkamp jedoch nicht sagen. Am Rande der Veranstaltung war zu hören, 68 von vorher rund 150 Verträgen mit Künstlern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz seien verlängert worden. Beim nationalen Repertoire setzt BMG stark auf Schlager und Volksmusik. In diesem Bereich will BMG künftig wieder die Traditionsmarke Ariola stärken. Als zusätzlicher Vertriebsweg soll außerdem ein Club-Modell nach Vorbild des Bertelsmann-Buchclubs aufgebaut werden. So soll auch der Rückgang an Plattenläden vor allem in strukturschwachen Gebieten aufgefangen werden.

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