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Recorded & Publishing

BMG macht Zomba dicht, behält aber den Vertrieb

Es deutete sich bereits an: Alle weltweiten Kreativbüros der Plattenfirma Zomba sollen auf Geheiß der BMG-Zentrale geschlossen werden. Ausnahmen sind das New Yorker Jive/Zomba-Office und die Außenstelle in London.

ch17.04.2003 08:24
Demnächst Fußballtrainer? MSV-Duisburg-Fan Kurt Thielen
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Den deutschen Traditionsindependent Zomba in Köln (früher Rough Trade) wird es künftig nicht mehr geben. BMG schließt die Records-Abteilung der Firma; 23 Mitarbeiter werden sich neue Jobs suchen müssen; weltweit soll die Zomba-Integration 350 von rund 2000 Mitarbeitern den Job Kosten. Auch Kurt Thielen, der deutsche Zomba-Chef, verlässt das Unternehmen; wie BMG Thielens zehnprozentigen Anteil an Zomba vergüten will, ist nicht bekannt. Der Standort Köln soll bis Ende Mai abgewickelt werden. Was dann mit den dort unter Vertrag stehenden Künstlern passiert, ist derzeit noch ungewiss. Dagegen ist anzunehmen, dass internationale Jive- und Zomba-Themen künftig von München aus betreut werden. BMG hatte 2002 die restlichen Anteile an Zomba für 2,76 Milliarden Euro übernehmen müssen, nachdem Firmengründer und CEO Clive Calder eine vertraglich vorgesehene Put-Option ausgeübt hatte. Mit der Schließung beginnt BMG, den überzogenen Zomba-Milliarden-Deal abzuschreiben; eine schlankere Struktur dürfte auch bei etwaigen Fusionsplänen von Vorteil sein.

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