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Musik

Zehn Jahre Virgin Vertrieb

86 Millionen Tonträger hat der Vertrieb der Plattenfirma Virgin seit seiner Gründung im April 1990 verkauft. Firmenchef Udo Lange betont, dass der Vertrieb maßgeblich am Erfolg von Virgin beteiligt ist.

Norbert Obkircher23.07.2000 22:00
Will den Handel mit Vinyl ankurbeln: Udo Lange
Will den Handel mit Vinyl ankurbeln: Udo Lange

"Unter der langjährigen Leitung von Rainer Tarara und Jörg Peter haben unsere Produkte von der Existenz eines eigenen Vertriebs profitiert", erklärt Virgin-Chef Udo Lange. "Ohne ihn wäre Virgin nicht in der heutigen guten Position." Obwohl das Internet in der Zukunft an Bedeutung gewinnen wird, prophezeit Lange dem klassischen Vertrieb eine grosse Rolle: "Er ist ohne Frage das wichtigste Vertriebs-Standbein auf Jahre hinweg". Der Virgin-Vertrieb wurde im April 1990 gegründet, zuvor war die Plattenfirma im Vertrieb von BMG. Virgin hatte schon im Rahmen des Deals mit der BMG Vertriebsmitarbeiter, die als BMG-Angestellte ausschließlich für Virgin gearbeitet hatten. "Der Aufbau eines eigenen Vertriebes mit,richtigen' Virgins war logisch und wichtig im Rahmen unserer Expansionspläne. Diese hatten das Ziel eines Jahresumsatzes von mindestens 200 Millionen Mark. Diese Marke wurde bereits kurze Zeit später erreicht", meint Udo Lange. Den Verkauf an die EMI-Group 1993 überstand die Vertriebs-Abteilung unbeschadet: "Die Zusammenlegung der Vertriebe in Deutschland war in den Verkaufsgesprächen kein Thema", meint Lange, "es gibt keinen Grund, eine erfolgreiche Abteilung zu schließen". Nachdem 1999 Rainer Tarara das Unternehmen verließ, folgte ihm Jörg Peter als Vertriebschef. Peter sieht den Erfolg des Virgin-Vertriebs vor allem als Resultat der beständigen Personalentwicklung: "Neun der zehn Außendienstmitarbeiter, die 1990 begannen, arbeiten auch heute noch für uns." Derzeit hat die Vertriebsabteilung 23 Mitarbeiter, um den Verkauf kümmern sich 13 Außendienst-Angestellte und 3 Telefonmarketing-Mitarbeiter. Der Außendienst betreut zwischen 380 und 400 Kunden und Outlets, im Telefonbereich kommen nochmal 250 dazu. Die Hierarchien in der Abteilung hält Peter bewusst flach: "Ich will, dass jeder meiner Mitarbeiter selber in den Laden geht". Um die Zukunft des Vertriebs macht sich Peter auch angesichts des anstehenden Mergers von EMI mit Time Warner keine Sorgen, er gibt die Devise "Nicht drüber spekulieren, sondern gut weiterarbeiten" aus. Im Jubiläumsjahr will die Abteilung auch im Vinyl-Segment wieder mitmischen. Im Moment habe der Vertrieb nur noch 22 Titel auf Vinyl in seinem Repertoire, erklärt Jörg Peter, "bis zum Ende des Jahres wollen wir in diesem Marktsegment nochmal angreifen". Bislang wurden die Vinyl-Veröffentlichungen über Unternehmen wie Groove Attack oder Discomania vertrieben.

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