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Musik

US-Regierung will Copyright-Vergehen stärker bestrafen

Das Justizministerium in den USA erwägt schärfere Maßnahmen im Kampf gegen die Verletzung von geistigem Eigentum. Derzeit ermittelt eine Task Force, wie bestehende Gesetze besser angewandt werden und welche Gesetzesänderungen nötig sein könnten.

ml19.08.2004 08:04

Das Justizministerium in den USA erwägt schärfere Maßnahmen im Kampf gegen die Verletzung von geistigem Eigentum. Derzeit ermittelt eine Task Force, wie bestehende Gesetze besser angewandt werden und welche Gesetzesänderungen nötig sein könnten. David Israelite, Vorsitzender der zwölfköpfigen Intellectual Property Task Force, stattete deshalb Anfang der Woche der Countrymetropole Nashville einen Besuch ab, um sich vor Ort die Sorgen und Wünsche der Branche anzuhören. Bei einem offiziellen Meeting an der Universität Belmont, die auch einen renommierten Lehrstuhl für Populärmusik unterhält, versicherte Israelite den Vertretern aus dem Musikbusiness, dass das Justizministerium mit Hochdruck an einer Verschärfung der Strafverfolgung arbeite. Er gab jedoch zu bedenken, dass Urheberrechtsverletzungen in den USA ein Bundesverbrechen seien und deshalb bislang nur vom FBI und nicht von den Behörden in den einzelnen Bundesstaaten verfolgt werden könnten. "Das erschwert unsere Arbeit sehr, wenn wir dem Copyright-Diebstahl im großen Maßstab begegnen wollen." Israelite prognostizierte, dass die Initiative seines Ministeriums bereits gegen Jahresende erste greifbare Veränderungen mit sich bringen werde. Im Oktober werde seine Arbeitsgruppe bei Justizminister John Ashcroft Bericht erstatten. Während des Treffens in Nashville verdeutlichte u. a. Bob Regan, President der Nashville Songwriters Association International, wie stark die Branche unter der Piraterie leidet: In den letzten drei bis fünf Jahren seien die Jobs für fest angestellte Autoren und Komponisten um die Hälfte zurückgegangen. Und selbst namhafte Songwriter müssten aufgrund der veränderten Marktlage drastische Einbußen bei den mechanischen Tantiemen hinnehmen, die nicht selten 30 Prozent erreichten.

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