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Musik

Südkorea bekämpft Napster-Klon

Während sich der weltweite Rummel um Online-Tauschbörsen nach der Abschaltung von Napster weitestgehend gelegt hat, geht die Aufregung in Südkorea erst richtig los.

no15.08.2001 10:47

Während sich der weltweite Rummel um Online-Tauschbörsen nach der Abschaltung von Napster weitestgehend gelegt hat, geht die Aufregung in Südkorea erst richtig los: Dort versetzt derzeit ein Computer-affines Brüderpaar mit einer Napster-ähnlichen Tauschsoftware die Musikbranche in helle Aufregung. Das Programm "Soribada" ("Sea Of Sound") schlägt derzeit ähnlich hohe Wellen wie seinerzeit die Napster-Software: Die Recording Industry Association of Korea geht davon aus, dass die 4,5 Millionen registrierten Soribada-Nutzer der Industrie Umsatzeinbußen von über 154 Millionen Dollar beschert haben, und hat deswegen rechtliche Schritte eingeleitet. Angeklagt wegen der Verletzung von Urheberrechten mit krimineller Absicht sind nun die Brüder Yang Jung-hwan und Yang Il-hwan, die nun möglicherweise eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren sowie eine Geldstrafe erwartet. "Wir sind keine Verbrecher", erklärte Yang Jung-hwan dazu. "Wir wollten nur, dass Südkorea sein eigenes Napster bekommt." Auch die Rechtfertigungsversuche wecken Erinnerungen an das US-Vorbild: Die Anschuldigungen seien unberechtigt, da "Soribada" lediglich die Kommunikationsplattform biete, und nicht kontrollieren könne, ob ihre Nutzer illegale Inhalte tauschten.

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