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Musik

Starke Marken machen Musik

Die Brainpool TV AG verkaufte im vergangenen Jahr in Kooperation mit Raab TV-Productions über 1,8 Millionen Tonträger. Jetzt will die AG auch ihr eigenes Label Brainpool Records nach vorne bringen.

Martin Schruefer08.06.2000 22:00

"Wir wollen neben den Veröffentlichungen auf Raab Records (RaRe) auch unsere eigenes Label ausbauen und Künstlern eine Plattform zur Etablierung bieten", erklärt Ben Brost, Head of Merchandising/Labelchef Brainpool Records und RaRe bei Brainpool, im Gespräch mit MUSIKWoche. Die Veröffentlichungen von Brainpool gliedern sich in zwei Bereiche: Zum einen gibt es das Label RaRe, ein das je zur Hälfte der Raab TV Productions GmbH und Brainpool gehört, zum anderen das Label Brainpool Records. Den Vertrieb beider Plattenfirmen übernimmt künftig ausschließlich edel music, nachdem bisher einige RaRe-Veröffentlichungen auch über BMG Ariola vertrieben wurden. Durch RaRe verkaufte Brainpool seit 1998 über 1,8 Millionen Tonträger. "Musik ist ein interessantes Geschäftsfeld", schließt Brost daraus. Die Entscheidung der TV-Produktionsfirma, ins Musikgeschäft einzusteigen, orientierte sich laut dem Labelmanager an dem Gedanken, die eigene Infrastruktur so zu nutzen, wie dies eine Plattenfirma machen würde. "Wir können beispielsweise über unsere TV-Sendungen wie,Liebe Sünde' oder,TV Total' Promotion für die Tonträger machen und auch eigene TV-Spots drehen", sagt Brost, "Mehr kann uns eine Plattenfirma nicht bieten." Als Promotioninstrument komme zudem eine Internet-Plattform wie www.tvtotal.de zum Tragen, die pro Monat über acht Millionen Pageimpressions aufweise. Zudem seien auch die finanziellen Erträge durch den Tonträgerverkauf interessant, "mit einem Album verdienen wir mehr als mit einer Kaffeetasse", meint Ben Brost. Entsprechend gestaltet sich auch die Geschäftsentwicklung bei Brainpool, die einen signifikanten Anstieg der Einnahmen aus dem Bereich Merchandising, zu dem auch die Tonträgerverkäufe zählen, verzeichnet: Allein im ersten Quartal 2000 betrug der Umsatz 5,1 Millionen Mark. Das sind rund 42 Prozent der Gesamteinnahmen der AG. Die Merchandising-Erlöse des gesamten vergangenen Jahres lagen noch bei insgesamt 6,5 Millionen Mark. Der Umsatz der Aktiengesellschaft betrug 55,4 Millionen Mark. Personell betreut Brost die Labels RaRe und Brainpool Records alleine, bei den RaRe-Veröffentlichungen in Zusammenarbeit mit Stefan Raab. Der Labelmanager macht deutlich, dass sich die Pläne von Brainpool nicht nur auf den Tausendsassa Raab stützen: "Auf Brainpool Records wollen wir echte Acts oder auch andere Comedians aufbauen und sie mit unseren Möglichkeiten unterstützen". Erstes Projekt ist die Kölner HipHop-Formation Roninz, die ihr Single-Debüt mit dem offiziellen Song des DFB zur Fußballeuropameisterschaft namens "Das Spiel beginnt" gibt. Auf der Seite der TV-Produktionen kündigt Brost an, Sendungen entwickeln zu wollen, die mehr auf Musik ausgerichtet sind. Außerdem stehen Veröffentlichungen wie ein Album zur Serie "Wochenshow" und "Liebe Sünde" an. "Wichtig dabei ist, dass die Marke der Sendungen gut, glaubwürdig und bekannt ist, sonst können wir solche Musikprojekte nicht angehen", meint Brost.

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