Sonntags am "Alex" einkaufen
In Berlin, Halle und Dessau öffneten am 1. August zum ersten Mal zahlreiche Geschäfte ihre Türen an einem bislang verkaufsfreien Sonntag.
Die Händler berufen sich dabei auf die Fremdenverkehrsregelung: Sie erlaubt bei den Ladenöffnungszeiten in Ausflugsgebieten Ausnahmen für den Verkauf von Artikeln des täglichen Bedarfs und von Souvenirs. Neben rund 40 weiteren Geschäften öffneten in Berlin auch die Filialen von Galeria Kaufhof und Saturn am Alexanderplatz. Wie Renate Koppey, bei Saturn Assistentin des Abteilungsleiters Tonträger, berichtet, lief der Verkauf in ihrer Abteilung "hervorragend". Ähnlich äußert sich Stefan Kortenjahn, Abteilungsleiter Tonträger bei Galeria Kaufhof: "Der Sonntag war sehr erfolgreich, der Verkauf lief auch bei den CDs gut, und die Kunden waren zufrieden." Günter Biere, Geschäftsführer des Hauses, geht in seiner Einschätzung noch weiter: "Es war überwältigend." Der Erfolg heizt die Diskussion um das Ladenschlußgesetz erneut an. Während Politiker verschiedener Parteien das Ende der bestehenden Regelung spätestens zum Jahreswechsel kommen sehen, kritisiert Holger Wenzel, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbands des Deutschen Einzelhandels, die Öffnungen als "Rechtsbruch". Wenzel mahnt eine bundesweit einheitliche Regelung an, bei der der Sonntag auch weiterhin tabu bleiben soll.