Russland will CD-Verkauf auf Straßenmärkten verbieten
Als Maßnahme gegen die grassierende Tonträger- und Filmpiraterie will die russische Regierung Angebote von CDs, Videos und DVDs auf Straßenmärkten verbieten.
Als Maßnahme gegen die grassierende Tonträger- und Filmpiraterie will die russische Regierung Angebote von CDs, Videos und DVDs auf Straßenmärkten ab Ende Juni verbieten. Außerdem plant Russland für den Herbst eine landesweite Anti-Piraterie-Kampagne. Der regionale IFPI-Vertreter Igor Pozhitkov begrüßte die geplante Kampagne, mahnte aber auch unverzügliche Aktionen an. Russland belegt derzeit hinter China den zweiten Rang in der Liste der weltweit größten Quellen illegal hergestellter Entertainment-Produkte; allein im Laufe der vergangenen zwölf Monate schoss die Zahl der Presswerke in Russland von 18 auf 28, drei weitere Duplizierwerke sollen ihre Türen demnächst öffnen. Laut Pozhitkov besitzt Russland damit Presskapazitäten von 328 Mio. CDs, der Bedarf auf dem legalen Markt liegt allerdings nur bei 18 Mio. CDs. Diese Situation stellt nicht nur den russischen Markt vor große Probleme, wo laut Pozhitkov zwei von drei verkauften Tonträgern aus illegaler Produktion stammen: Allein im vergangenen Jahr wurden Raubkopien russischen Ursprung in 24 europäischen Ländern sichergestellt. Erst in der vergangenen Woche hatten russische Plattenfirmen mit Unterstützung der IFPI auf die Veröffentlichung der jüngsten Piraterie-Statistik reagiert und eine Anti-Piraterie-Initiative ins Leben gerufen.