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Musik

Roxio verkauft Kerngeschäft und wird zu Napster

Knapp zwei Jahre nach der Übernahme von Napster trennt sich Roxio von seinem Kerngeschäft. Um sich ganz auf das Musikgeschäft konzentrieren zu können, verkauft Roxio seine Software-Division für 80 Mio. Dollar an Sonic Solutions und benennt sich in Napster um.

ml, ks10.08.2004 07:56
Macht Roxio zu Napster: Gorog
Macht Roxio zu Napster: Gorog

Knapp zwei Jahre nach der Übernahme von Napster trennt sich Roxio von seinem Kerngeschäft, verkauft seine Software-Division für 80 Mio. Dollar an Sonic Solutions und benennt sich in Napster um. Durch diesen Strategiewechsel will Roxio/Napster sich als Pure-Player positionieren und sich zudem die nötigen Barreserven für den Ausbau seines Downloadangebots sichern. 70 Mio. Dollar bezahlt Sonic Solutions in bar, die restlichen zehn Mio. in Aktien. Dafür erhält Sonic Roxio-Produkte wie Easy Media Creator, PhotoSuite, Easy DVD Copy oder Toast. Mit einem Inkrafttreten des Verkaufs ist frühestens im Oktober zu rechnen. Chris Gorog, Chairman & CEO von Roxio, will mit diesem Schritt die Barreserven auf bis zu 130 Mio. Dollar aufstocken, um sich im Kampf mit Konkurrenten wie Apple oder RealNetworks zu verstärken. Obwohl man im Wettbewerb noch hinterherhinkt, zeigen die Zahlen bei Napster Wachstumspotenzial: Der Quartalsumsatz liegt inzwischen bei 7,9 Mio. Dollar, im Gesamtjahr peilt Gorog einen Wert zwischen 30 und 40 Mio. Dollar an. Dabei machen die Musikabos rund die Hälfte der Napster-Umsätze aus. Dies ist auch der Bereich, in dem sich das Unternehmen stärker positionieren will. Schließlich lägen die Gewinnmargen beim Abomodell mit knapp 40 Prozent deutlich höher als beim Track-Download, wo nur etwa zehn Prozent Gewinn verbucht werden. Zum Weihnachtsgeschäft soll deshalb auch ein verbessertes Musikabo den Markt erobern: Zusammen mit Microsofts neuem DRM-System Janus werde es für Napster-Kunden erstmals möglich, die im Abo erhaltenen Titel auf tragbare Player zu übertragen. Die Preise dafür stehen noch nicht fest, werden sich laut Roxio aber unter 20 Dollar pro Monat bewegen. Das erste Geschäftsjahresquartal (30. Juni) schloss Roxio mit einem Umsatz von 29,9 Mio. Dollar und einem Nettoverlust von 2,6 Mio. Dollar ab.

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