Ray Charles gestorben
Im Alter von 73 Jahren ist der legendäre Soul-, Gospel- und Country-Sänger Ray Charles an den Folgen einer Leberkrankheit am Donnerstag, den 10. Juni gestorben.
Ray Charles ist tot. Der legendäre Soul-, Gospel- und Country-Sänger starb am 10. Juni im Alter von 73 Jahren an den Folgen einer Leberkrankheit in seinem Haus in Beverly Hills. Der zwölffache Grammy-Preisträger hatte bereits im vergangenen Jahr über Hüftprobleme geklagt und einige Auftritte absagen müssen, wollte in diesem Jahr aber wieder auf Tournee gehen. Der am 23. September 1930 in Albany, im US-Bundesstaat Georgia, geborene Ray Charles Robinson wuchs in ärmlichsten Verhältnissen als Halbwaise auf und erblindete als Siebenjähriger an den Folgen der Augenkrankheit Grüner Star. Inspiriert von seinen Idolen Art Tatum, Count Basie und Nat King Cole stürzte er sich schon in jungen Jahren in die Musik. An der Musikschule für Blinde und Taube in St. Augustine lernte Charles, Noten in Blindenschrift zu lesen und zu schreiben. 1948 traf er Quincy Jones, nahm seine ersten Platten auf und unterschrieb 1952 auf Vermittlung von Ahmet Ertegun bei Atlantic Records, wo in den folgenden Jahren seine ersten großen Erfolge wie "I've Got A Woman", "Hallelujah I Love Her So" oder "The Night Time Is The Right Time" erschienen. "Er war einer der wichtigsten Musiker des letzten Jahrhunderts", sagte Ertegun. "Der einzige, der vielleicht noch mehr Einfluss auf die Musik hatte, war Louis Armstrong." Mit dem Song "What'd I Say", den später u.a. Jerry Lee Lewis coverte, veröffentlichte er eine der stilprägenden Aufnahmen für den Rhythm & Blues. Zu seinen größten Hits zählen zudem "Georgia On My Mind" und "Hit The Road Jack". Seine oftmals selbst verfassten Songs coverten u.a. die Beatles, Elvis Presley, Frank Sinatra, Stevie Wonder, Aretha Franklin, die Zombies, B.B. King und Willie Nelson. Mitte der 60er Jahre bremste sein Drogenkonsum die Karriere: Nach über 15 Jahren Heroinmissbrauchs und einer Festnahme 1966 entschloss sich Charles zu einer Entziehungskur. Während die meisten Kritiker und Fans vor allem seine facettenreiche und eindringliche Stimme lobten, erwarb er sich auch als Keyboarder und Bandleader einen hervorragenden Ruf. Auch stilistisch kannte er kaum Grenzen und nahm zahlreiche Gospel- wie auch Country-Alben auf. Vor zwei Jahren gab Charles in Los Angeles sein 10.000. Konzert. Noch vor wenigen Wochen - bereits gezeichnet von der Krankheit - ging Ray Charles noch einmal ins Studio: Zusammen mit Willie Nelson sang er den Sinatra-Hit "It Was A Very Good Year" ein. Der zweifach geschiedene "Genius des Soul" hinterlässt zwölf Kinder, 20 Enkel und fünf Urenkel. Er soll in der nächsten Woche in Inglewood, einem Stadtteil von Los Angels, begraben werden.