MusikWoche

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Er begleitete die Karriere von René Baumann alias DJ BoBo von Anfang an. Für musikwoche.de fasst der Schweizer Künstler, der dieser Tage in Monaco seinen siebten World Music Award erhielt, zusammen, warum Axel Breitung seinen Echo als Produzent des Jahres verdient hat.


"Axel Breitung ist wie ein großer Bruder für mich. Es gibt nicht viele Menschen, die mich so gut kennen wie er. Er kennt meine positiven und auch meine schlechten Seiten. Er ist immer da, wann immer ich ihn anrufe, und sei es nachts um drei. Das ist unbezahlbar. Wie er meine kennt, so kenne auch ich seine Stärken und Schwächen. Seine Stärke ist seine Professionalität. Und er ist Perfektionist. So hat er es noch nie übers Herz gebracht, einen Song abzuliefern, den er nicht für hundertprozentig gut befunden hat. Und wenn er eine Schwäche hat, dann ist das eigentlich genau das gleiche: Es gibt manchmal Passagen, die gut sind, wenn auch nicht perfekt, die man aber einfach so lassen möchte. Doch er bringt es nicht übers Herz, so etwas stehen zu lassen - da wird so lange korrigiert, bis alles musikalisch stimmt.

Die Zusammenarbeit mit Axel ist großartig, besser denn je. Ich bin sehr glücklich für ihn, dass er nicht nur mit mir Erfolg hat, sondern auch mit Vanessa Amorosi, Rednex, Modern Talking, um nur einige zu nennen - das alles gibt ihm sehr viel Selbstvertrauen. Er muss nicht mehr beweisen, dass er auch was anderes kann, als nur mit DJ BoBo zu arbeiten. Und das spüre ich jetzt, wenn wir im Studio sind: Wir machen viel mehr Dinge einfach aus dem Bauch heraus. Früher musste er mich oft bremsen - denn ich bin immer derjenige, der in die Extreme geht. Jetzt ist es fast umgekehrt; er ist jetzt so locker, muss nichts mehr beweisen, ist sehr experimentierfreudig. Jetzt sprechen wir auch einmal darüber, Essen oder ins Kino zu gehen. Die Arbeit macht wirklich sehr viel Freude mit ihm.

Als Mensch ist er eher ein bisschen umständlich; Reisen sind ihm ein Gräuel. Das Verlassen seiner vier Wände ist für ihn eine Herausforderung; denn Axel ist glücklich, wenn er daheim ist; da kennt er sich aus. Er sagt immer: "Ihr kriegt mich nicht aus meiner Hütte raus." Er geht höchstens mal zu einer Goldverleihung - und zu meiner Hochzeit ist er gekommen. Es freut mich jedenfalls riesig, dass er nach so vielen Jahren für den Echo nominiert ist. Ich weiß, dass es für ihn das Größte wäre, einen Echo zu bekommen. Und er hätte diese Auszeichnung verdient, denn er ist einer der am meisten unterschätzten Produzenten. Vielleicht kommt das daher, weil er sich nie bei öffentlichen Anlässen zeigt. Er hat sich so sehr über die Nominierung gefreut, dass ich sicher bin, es gäbe keinen Glücklicheren als Axel, falls er den Echo gewinnen würde. Das wäre ein Superwurf.

Produzent des Jahres - DJ BoBo über Axel Breitung