Popkomm. diskutiert Preis und Gestaltung der CD
Neue Reize für in die Jahre gekommenes Format
Das Nachrichtenmagazin "Focus" widmete dem Jungen mit der Gitarre kürzlich eine ganze Seite, weil die Plattenfirma edel seinen Song "Meer seh"n" als Two-Track-Single für schlappe 2,99 Euro verkauft. Ein bemerkenswerter Schritt, der mit der Maxi-CD-Single bricht, die als Format oft fünf, sechs oder gar sieben Versionen eines Songs enthält und dafür sieben oder acht Euro kostet - und die immer weniger Leute kaufen und hören wollen. Doch der Händlerverband HAMM erhebt Einspruch gegen die Two-Track-Single, die zu sinkenden Erlösen führe, und plädiert für eine Aufwertung der Maxi-CD mit Promomaterial. Es stellt sich die Frage, wie man Tonträger attraktiv genug gestaltet, dass der Konsument wieder einen größeren Kaufanreiz verspürt. Denkbar wäre unterschiedliches Packaging: Analog zum Buch könnte es eine abgespeckte "Taschenbuch"-CD neben der üppigeren "Hardcover"-Version geben. Zudem wirkt eine DVD-Verpackung sowieso wertiger als die Jewel-Box, die schon lange in die Jahre gekommen ist. Und vielleicht hilft ein Minialbum-Format, das entsprechend günstig zu haben ist. Über solche Fragen debattieren unter dem Motto "Alles muss raus!?" am Popkomm.-Samstag Steffen Müller (General Manager X-Cell Records), Wolfgang Orthmayr (Geschäftsführer WOM World of Music), Dietrich Eggert (General Manager V2) und Dieter Burchert (Commercial Director EMI Recorded Music Germany); Moderation: Manfred Gillig-Degrave (musikwoche.de).