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Musik

Plattenfirmen: Die Jahressieger 1999

Bei den Alben steigt Sony auf den zweiten Platz. Dieser Erfolg beruht zu einem großen Teil auf den deutschen HipHoppern, die im abgelaufenen Jahr die Charts aufmischten.

Norbert Obkircher22.12.1999 23:00

Seit 1997 zeigt die Kurve von Sony Music Entertainment stetig nach oben und erreicht dieses Jahr einen vorläufigen Höhepunkt. Das Unternehmen klettert bei den Alben in der Jahresauswertung vom vierten auf den zweiten Platz, parallel zur Entwicklung im vierten Quartal. Hier verbessert sich der Konzern von Rang drei ebenfalls auf Position zwei. Dafür mitverantwortlich ist das mit Doppelplatin ausgezeichnete Album von Xavier Naidoo, "Nicht von dieser Welt". Der neue deutsche Pop-Star ist einer von fünf Sony-Künstlern, die sich unter den 20 erfolgreichsten Longplay-Interpreten finden. Dazu gehören noch die Punkband The Offspring, George Michael, Celine Dion und die Fantastischen Vier. Der auch dieses Jahr anhaltende Erfolg dieser Gallionsfiguren des deutschen Sprechgesangs steht beispielhaft für die Charts-Präsenz des nationalen HipHops. Neben den Künstlern auf dem Label 3p, das ebenfalls von Sony Music vertrieben wird, verhalfen Formationen wie Freundeskreis, Eins Zwo, Fünf Sterne deluxe oder Absolute Beginner dem deutschen Rap zum kommerziellen Durchbruch. "Die Qualität der Bands war enorm hoch", so begründet Gerhard Braum, Geschäftsführer von Four Music, den starken HipHop-Anteil in den Charts. Trotz aller Skepsis hätten die Fantastischen Vier ihr Niveau gehalten und das Album "Esperanto" von der Stuttgarter Formation Freundeskreis den Goldstatus erreicht, betont Braum. "Vom Underground kommend ist HipHop durch Firmen wie Four Music, 3p, Benztown oder Yo Mama inzwischen zu einem bestimmenden Thema im Mainstream geworden. Die HopHop-Branche arbeitet inzwischen auf einem hohen professionellen Niveau." Für die Zukunft prophezeit Braum jedoch einen vorübergehenden Rückzug: "Ich denke, daß die wichtigsten deutschen Rap-Bands nächstes Jahr pausieren werden, damit die anderen Genres wieder in Bewegung kommen. In 2001 wird HipHop dann endgültig etabliert sein." Die eher traditionellen Gattungen im Bereich Rock und Pop indes sicherten Universal ihre unangefochtene Pole Position bei den Alben. Hier erwies sich die Bloodhound Gang (Geffen/Motor Music/Universal) als Absatzgarant. Ihre CD Hooray For Boobies bildet mit über einer halben Million verkaufter Exemplare einen der Überraschungserfolge des Jahres. Bei den Singles machte BMG Entertainment einen Satz von Platz drei auf eins und verdankt das vor allem der einheimischen Mambo-Produktion.

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