Napster präsentiert neues Geschäftsmodell - eine Milliarde Dollar für Plattenfirmen
Napster, umstrittener und mit Klagen überhäufter Musiktauschdienst im Internet, hat gestern Nacht in San Francisco sein neues Geschäftsmodell vorgestellt.
Napster Inc., umstrittener und mit Klagen überhäufter Musiktauschdienst im Internet, hat gestern Nacht in San Francisco sein neues Geschäftsmodell vorgestellt. In den nächsten fünf Jahren sollen der Plattenindustrie dadurch eine Milliarde Dollar an zusätzlichen Einnahmen ins Haus stehen. In der kurzfristig anberaumten Pressekonferenz teilten Hank Barry, CEO von Napster, Andreas Schmidt, Presdident & CEO der mit Napster Bertelsmann eCommerce Group, Thomas Middelhoff, Vorstandsvorsitzender der Bertelsmann AG, Johann Butting, Geschäftsführer der Bertelsmann-Tochter Digital World Services, und Napster-Gründer Shawn Fanning mit, dass sie den Rechtsstreit mit der Tonträgerindustrie beilegen wollen, um den Betrieb der Website aufrecht zu erhalten. Ein Gericht hatte vor zehn Tagen ein bestätigt, das mittelfristig zur Schließung des Peer-to-Peer-Services geführt hätte. Das Angebot von Napster umfasst Zahlungen an Labels, Künstler und andere Rechteinhaber in Höhe von einer Milliarde Dollar in den nächsten fünf Jahren. Dabei sollen die Majorfirmen Sony Music, Warner Music Group, BMG Entertainment, Universal Music Group und EMI jeweils rund 30 Millionen Dollar pro Jahr erhalten. Zudem will Napster jährlich 50 Millionen Dollar an unabhängige Labels und Künstler bezahlen. Um diese Tantiemen- und Lizenzvorschüsse decken zu können, will Napster laut Hank Barry im Sommer mit einer veränderten Architektur als Musik-Abo-Dienst starten. Das neue Geschäftsmodell sieht zwei verschiedene Mitgliedschaften vor: Die "Basic Membership" mit Zugang zu einer begrenzten Anzahl von Titeln und einem limitierten Tauschkontingent soll voraussichtlich zwischen 2,95 und 4,95 Dollar pro Monat kosten. Die "Premium Membership" mit unbegrenzten Nutzungsmöglichkeiten soll mit 5,95 bis 9,95 Dollar zu Buche schlagen. Zudem fällt eine Extragebühr an, wenn User die Titel auf CD brennen oder auf ein tragbares Abspielgerät kopieren wollen. Details zum Gebührenkonzept werde das Unternehmen erst später bekanntgeben. Die wird Digital World Services übernehmen.