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Musik

MUSIKWoche-Umfrage zum Booklet-Diebstahl

Nie gab es so viele minderjährige Ladendiebe wie heute. Das stellt die polizeiliche Kriminalstatistik für 1998 fest. Auch der CD-Handel kann davon ein Lied singen. MUSIKWoche fragte: Wie geht die Branche mit Diebstählen um?

Kristian Bauer13.07.1999 22:00

"Wer sich zur Zeit selbständig machen will, der sollte eine Druckerei für Cover aufmachen", sagt Jürgen Thiede, Vertriebsleiter Polystar. Er spricht damit ein aktuelles Problem des Handels an: Stahlen Diebe früher ganze CDs, so fehlen in Zeiten der Schulhofpiraterie zahllose Booklets. Für den Händler gleicht dieser Verlust dem Diebstahl der gesamten CD, denn unvollständige Produkte erkennt zum Beispiel PolyStar nicht als Retoure an. Thiede: "Wenn etwas fehlt, schicken wir diese CDs an den Händler zurück und akzeptieren sie auch nicht als,defekt geliefert'." Benedikt Lökes, Senior Product Manager Warner Special Marketing, kennt ebenfalls das Problem der leeren Hüllen: "Bei guten Kunden besteht die Möglichkeit, ein paar Booklets zuzuschicken oder über den Außendienst herauszugeben. Grundsätzlich gilt aber, daß unsere Partner im Handel alles daransetzen sollten, daß die CDs komplett bleiben." Das gelingt nicht immer, weiß Jürgen Knoth, geschäftsführender Gesellschafter von KUK Music/Elpi in Witten: "Der Verlust bei der aktuellen,Bravo Hits' übertrifft alles bisher Dagewesene. Bei der TV-Ware werden wir reagieren und nur noch kopierte Cover ausstellen."

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