Musikbranche machte im Jahr 2000 ein Minus von 2,2 Prozent
Am 19. April veröffentlichte der Bundesverband der Phonographischen Wirtschaft seinen Wirtschaftsbericht für das Jahr 2000. Demnach verzeichnet die deutsche Musikindustrie bereits zum dritten Mal in Folge einen Rückgang bei Absatz- und Umsatzzahlen.
Die Umsätze der an der Verbandsstatistik teilnehmenden Unternehmen beliefen sich auf 4,78 Milliarden Mark. Das entspricht einem Rückgang um nominal 2,2 Prozent im Vergleich zu 1999 (4,89 Milliarden Mark). Unter Berücksichtigung der allgemeinen Preissteigerung von 1,9 Prozent beträgt der reale Verlust sogar 4,1 Prozent. Die Plattenfirmen lieferten im letzten Jahr 262,2 Millionen Tonträger an den Handel und die anderen Verkaufskanäle aus - ein Minus von 3,8 Prozent. Peter Zombik, Geschäftsführer des Bundesverbands der Phonographischen Wirtschaft, sagte im Rahmen der Bilanzpressekonferenz gegenüber musikwoche.de, dass er "auch im laufenden Jahr keinesfalls mit einer Trendumkehr" rechne. Grund dafür sei, dass sich "die Rahmenbedingungen für das physische Produkt noch nicht geändert haben". Die Industrie bekämpfe neben der illegalen Verbreitung von Musik im Netz vor allem die zunehmende private Vervielfältigung mittels CD-Brenner. Dies belege auch die Zahl, der im Jahr 2000 verkauften bespielbaren Leer-CDs, die um rund 64 Prozent auf nunmehr 209,6 Millionen Einheiten anstieg. Auch wenn die großen Marktteilnehmer in den vergangenen Wochen entscheidende Schritte hin zum legalen digitalen Vertrieb von Musik unternommen haben, könne "der non-physische Bereich die Umsatzausfälle im Moment noch nicht substituieren", so Zombik. In Anbetracht der Umstände betrachte man das Ergebnis als Erfolg, hieß es beim Bundesverband.