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Musik

"Music Star" beschäftigt Schweizer Behörden

Auch nach dem erzwungenen Abgang von Jury-Mitglied H. Elias Fröhlich gibt es weiterhin Zoff beim Schweizer Fernsehcasting "Music Star".

no09.02.2004 14:42
Sorgt weiter für Aufregung: "Music Star" - hier die bereits ausgeschiedene Kandidatin Tina
Sorgt weiter für Aufregung: "Music Star" - hier die bereits ausgeschiedene Kandidatin Tina

Auch nach dem erzwungenen Abgang von Jury-Mitglied H. Elias Fröhlich gibt es weiterhin Zoff beim Schweizer Fernsehcasting "Music Star". Fans von schlecht bewerteten Kandidaten beschwerten sich über "gefälschte Votings", nachdem es ihnen nicht gelungen war, mit ihren Anrufen durchzukommen. Dies sei, so Swisscom-Sprecher Sepp Huber, ein rein technisches Problem, da es bei vielen Anrufern sowohl im Fest- als auch im Mobilnetz zu Enpässen komme. Ein Anruf kostet 70 Rappen, und just diese Tatsache bewog nun auch den Schweizerischen Preisüberwacher Werner Marti dazu, sich einzumischen. Denn bei jedem 22-minütigen Televoting verdient das Schweizer Fernsehen DRS ca. 100.000 Franken, das macht für die ganze Staffel etwa eine Million aus. Nun hat das Bundesamt für Kommunikation BAKOM eine Voruntersuchung eingeleitet. Die Aufsichtsbehörde in Bern will klären, ob ein Verstoß gegen das Radio- und Fernsehgesetz vorliegt. "Es geht darum, ob die Finanzierung über Tele-Voting überhaupt zulässig ist oder nicht", sagte Carole Winisdörfer, Leiterin des Aufsichtsdienstes Radio und Fernsehen beim BAKOM. Die letzten beiden Finalsendungen verlegt das Schweizer Fernsehen vom bisherigen Sonntagstermin auf den Samstagabend. Am 14. und 21. Februar können sich die verbliebenen Kandidaten jeweils ab 20.05 Uhr beweisen. Die Entscheidung fällt dann um 22.00 Uhr. Ob den Siegern indes tatsächlich eine steile Karriere bevorsteht, bezweifeln bereits einige Vertreter der Schweizer Musikbranche: Andy Renggli, A&R-Manager der Schweizer Warner-Music-Division, sagte, der Schweizer Markt sei viel zu klein, um mit kurzfristigen Projekten Geld zu machen. Das Einzige was wirklich funktionieren würde, seien Bands, die immer wieder gute Alben brächten. Ins gleiche Horn stieß BMG-Schweiz-Chef Marco Zanotta: "Ein paar Hitsingels reichen nicht aus, um die Kosten der Plattenfirma für die Show wieder einzuspielen."

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