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Musik

MP3-Prozess: Don Henley sagt gegen Universal aus

Prominente Unterstützung erhält MP3.com im Rechtsstreit mit Universal: Don Henley hat sich bereit erklärt, vor Gericht auszusagen - solidarisieren will er sich mit der Firma aber nicht.

Norbert Obkircher09.11.2000 23:00
Fürsprecher aber kein Freund: Don Henley steigt in den MP3.com-Prozess ein
Fürsprecher aber kein Freund: Don Henley steigt in den MP3.com-Prozess ein

Prominente Unterstützung erhält MP3.com im : Don Henley hat sich bereit erklärt, vor Gericht zugunsten von MP3.com auszusagen - solidarisieren will er sich mit der Firma aber nicht. Der Sänger will mit seiner Aussage die Argumentation der MP3.com-Anwälte bestätigen, die Universal vorwerfen, Schadensersatz für Werke zu fordern, deren Rechte sie überhaupt nicht besitzen. Knackpunkt ist dabei die "Works made for hire"-Regelung. Dieser Begriff bezeichnet im amerikanischen Urheberrecht Auftragsarbeiten, die der Künstler für eine Firma anfertigt und dabei die Rechte komplett an das Unternehmen abtritt. Henley will erklären, dass einzig er für alle Aufnahmen verantwortlich sei, die auf seinen Alben erscheinen und nicht die Plattenfirma. Seine Aufnahmen seien keine "works made for hire" und die Plattenfirma nicht der Autor der Stücke. Universal präsentierte im laufenden Prozess die Urheberrechtszertifikate von rund 6700 Aufnahmen - 4000 davon wurden als "works made for hire" eingestuft. Sollten diese Zertifikate als Beweismittel anerkannt werden, wäre dies ein drastsicher Schlag gegen die Rechte der Musiker. Henley und die von ihm gegründete Musikervereinigung "Recording Artists Coalition" erklärten, sie habe ansonsten keine gemeinsamen Interessen mit MP3.com - die Aussage habe mit der Firma grundsätzlich nichts zu tun, es gehe ausschließlich um ein Statement im "works made for hire"-Streit.

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