MusikWoche

Musik

Im Rahmen eines Festakts im Musikinstrumenten-Museum des Staatlichen Instituts für Musikforschung in Berlin wurden am Abend des 18. Novembers zehn CD-Produktionen des Jahres vom Verein Preis der deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet. Außerdem gab es Ehrenurkunden für drei herausragende Persönlichkeiten.

Der österreichische Jazz-Pianist Joe Zawinul, der mit der Gruppe Weather Report weltberühmt wurde, war leider nicht nach Berlin gereist, um seine Ehrenurkunde persönlich in Empfang zu nehmen. Aber sein Landsmann [Harald Quendler](/person/harald-quendler) war gekommen, der für sein Label [Extraplatte](/company/extraplatte) ausgezeichnet wurde. Und auch der dritte Empfänger einer Ehrenurkunde, der frankokanadische Pianist Marc-André Hamelin, war da. Auch viele andere Künstler und Branchenpersönlichkeiten hatten es sich nicht nehmen lassen, dem gut besuchten Festakt beizuwohnen, darunter der französische Schlagzeuger Manu Katché und Dirigent René Jacobs, [Per Hauber](/person/per-hauber) und [Christian Kellersmann](/person/christian-kellersmann) von [Universal Music Classics & Jazz](/company/universal-music-classics-und-jazz), Wiggy, der Produzent der "Lebenswerk"-Box von Billy Bragg (["Volume 1"](/audio/billy-bragg-volume-1), ["Volume 2"](/audio/billy-bragg-volume-2), und Vertriebschef [Nikel Pallat](/person/nikolaus-pallat) von [Indigo](/company/indigo-musikproduktion-vertrieb) sowie eine Delegation der Berliner Philharmoniker.

Der norwegische Preisträger Geir Lysne hatte eine Band und den Yoik-Sänger Johan Sara aus Lappland mitgebracht; die Geigerin Carolin Widmann spielte virtuos Etüden ihres Bruders, des Komponisten Jörg Widmann. Der Autor Jürgen Roth erzählte im Interview auf der Bühne, wie es zur Veröffentlichung der ["Gesammelten Fußballhörspiele"](/audio/ror-wolf-gesammelte-fussballhoerspiele) von Ror Wolf, erschienen bei intermedium (Vertrieb: [rough trade](/company/rough-trade-distribution)), gekommen war. Die Veranstaltung klang mit einem Auftritt der österreichischen Gruppe Wortfront aus.

Am Nachmittag des 18. Novembers hatten sich die Mitglieder des eingetragenen Vereins Preis der deutschen Schallplattenkritik zu ihrer jährlichen Mitgliederversammlung getroffen. Dabei wurde der bisherige Vorstand unter Vorsitz von Dr. Martin Elste auf ein weiteres Jahr wiedergewählt. Großen Raum nahm die Diskussion darüber ein, wie sich die Außendarstellung des Vereins optimieren ließe und wie die renommierte Kritikerorganisation aktuelle Entwicklungen aus der sogenannten U-Musik besser berücksichtigen könnte.

Am Sonntagvormittag nach dem Festakt gab es eine öffentliche Podiumsdiskussion unter dem Motto "Mediale Metamorphosen der Musik und des Musiktheaters - Verlangt die DVD neue Kriterien der Musikkritik?", an der zumindest Liebhaber gepflegter Alliterationen ihre Freude gehabt haben dürften.

Jahrespreise der deutschen Schallplattenkritik verliehen