Deutscher Musikrat reicht Insolvenz ein
Der Deutsche Musikrat hat heute beim Amtsgericht Bonn Insolvenzantrag gestellt. Dieser Schritt war aufgrund der hohen Überschuldung seit einigen Tagen erwartet worden.
Der Deutsche Musikrat hat heute beim Amtsgericht Bonn Insolvenzantrag gestellt. Dieser Schritt war worden. Der Verband, der bundesweit acht Millionen Mitglieder zählt, ist mit etwa einer halben Million Euro überschuldet. Das Präsidium will innerhalb der nächsten vier Monate nach Gesprächen mit Geldgebern und Partnern ein detailliertes Konzept für einen Neuanfang vorlegen, mit dessen Hilfe die Eröffnung des Insolvenzverfahrens noch verhindert werden soll. Der Grund für die prekäre Situation liegt nach Angaben des Musikrates in "Managementfehlern". So seien seit Mitte der Neunziger die Gelder für die geförderten Projekte nicht nach den von der öffentlichen Hand vorgegebenen Richtlinien ausgegeben worden. "Der Deutsche Musikrat hat sich eine ziemlich dicke Suppe eingebrockt", so der seit Juni amtierende Generalseketär Thomas Rietschel, der zugleich deutlich machte, dass die Strukturen "entschieden" geändert werden sollen. Erste Gelegenheit hierzu ist eine außerordentliche Generalversammlung im Dezember. Dort müssen die Delegierten auch einen Nachfolger für den in Folge der Finanzkrise wählen.