Der Bundesverband zum Thema Musik im Netz
Der Bundesverband der Phonographischen Wirtschaft e.V. sieht für die Musikbranche große Chancen im Internet. Trotz aller Vorbehalte gegenüber neuer Technologien und der Probleme, die sich dadurch der Industrie stellen. Allerdings fordert er zunächst europaweite Rechtssicherheit ein.
Die Musikbranche steht im laufenden Jahr trotz aller Risiken vor neuen Chancen, die sich hinter den Schlagworten Online-Vertrieb, Internet-Marketing oder MP3 verbergen. Zu diesem Schluss kommt der Bundesverband der Phonographischen Wirtschaft in seiner Analyse zum Wirtschaftsbericht für das Jahr 1999. Im Mittelpunkt stünden die "zentralen Kernkompetenzen der Industrie": attraktives Repertoire und hohe Vermarktungskompetenz. Die Branche wirke inzwischen aktiv am strukturellen Wandel mit, und setze das Internet "gezielt und erfolgreich" als neues Instrument zur Kundengewinnung und -bindung ein. Zwar setze sich die Nutzung neuer Marketing- und Promotion-Instrumente immer stärker durch, die legale digitale Lieferung von Musik stecke jedoch im Vergleich dazu noch in den Anfängen. Ursache hierfür sind laut dem Bundesverband zwei Aspekte: Die heute zur Verfügung stehenden Übertragungstechniken und Bandbreiten sowie die Ausstattungsdichte der Haushalte mit PCs und Internetanschlüssen ist noch nicht befriedigend. Zudem fehlen derzeit noch die rechtlichen Rahmenbedingungen für den elektronischen Musikhandel. Dies lasse noch kein Geschäft von signifikanter Größenordnung zu. Allerdings arbeite die Musikindustrie mit großem Nachdruck an der Entwicklung dieses zukunftsträchtigen Geschäftsfeldes. Um das Ziel der Rechtssicherheit zu erreichen, stehen beim Bundesverband zwei Etappenziele an erster Stelle der Agenda: Die Durchsetzung von Basisrechten für On-Demand-Angebote in der EU. Diese wurden von der World Intellectual Property Organisation (WIPO) bereits formuliert. Sowie die Kontrolle privater Vervielfältigungen und der Schutz gegen illegale Nutzung im Internet.