Def Jam Germany legt los
Mit einer standesgemäßen Eröffnungsfeier fiel am 23. Mai der Startschuss für die neue Mercury-Division Def Jam Germany.
Die Plattenfirma ist der erste Ableger des Labels Def Jam außerhalb Amerikas. Mit Unterstützung der amerikanischen Tochter will das Team um Marketing/Product Manager Oliver Dallmann den deutschen HipHop-Markt erobern. Auf der Feier im Club "Silver Wings" in Berlin-Tempelhof definierte Boris Löhe, Managing Director von Mercury Records, im Gespräch mit MUSIKWoche die Ziele von DefJam Germany: "Das junge Label soll unabhängig vom Background des Majors arbeiten und die Bedeutung von HipHop auf dem Musikmarkt vergrößern." Mit der Wahl des Standortes wollten die Verantwortlichen ein Zeichen setzen: Berlin habe Deutschlands vielfältigste HipHop-Szene, kommentierte Oliver Dallmann. Das DefJam-Team besteht neben Dallmann aus seiner Assistentin Natascha Nopper sowie dem A&R-Manager Marius Herz. Andreas "Bär" Läsker, Geschäftsführer von Bear Entertainment, fungiert darüber hinaus als Berater in den Bereichen A&R, Kooperationen und Merchandising. Er war es auch, der die Kontakte zu Def Jam Amerika einfädelte. Die Abwicklung des Merchandising-Bereichs übernimmt die Polymedia-Abteilung CCM (Commercial & Consumer Marketing) unter der Leitung von Stefan Schulz. Zeitgleich zur Eröffnung des Berliner Büros am 29. Mai erscheint auch der erste Tonträger auf dem Label DefJam Germany: "G.B.Z. Oholika II" von der Berliner HipHop-Formation Spezializtz. Auf dem R&B-Sektor plant das DefJam-Sublabel Def Soul eine Veröffentlichung der Künstlerin Bintia. Außerdem will die Mercury-Division Duette amerikanischer und deutscher Künstler forcieren, was durch die Zusammenarbeit mit der amerikanischen Mutterfirma erleichtert wird. Die Mutterfirma von Def Jam Germany gründeten Rick Rubin und Russel Simmons 1984. Ihr Gespür für potentielle Hits bewiesen die beiden, als sie spätere Stars wie Public Enemy, Beastie Boys oder Foxy Brown unter Vertrag nahmen. Welchen Stellenwert das neue Projekt innerhalb des Universal-Konzerns hat, zeigte die hochkarätige Gästeliste der Eröffnungsveranstaltung: Unter anderem feierten Tim Renner, President Music Group Universal Music, und Vertriebs-Chef Hartmut Peine mit. Def Jam Amerika vertraten President Lyor Cohen und Chairman Jim Caparro. Neben einem zwanglosen Get-Together gab es auch mit viel Applaus bedachte Live-Auftritte von den Spezializtz und von Bintia.