CD-Piraten gehen der IFPI ins Netz
Zusammen mit Polizei und Zoll beschlagnahmte die Deutsche Landesgruppe der IFPI vergangene Woche eine halbe Million schwarz gepresster CDs aus der Ukraine. Nun drohen die USA mit Handelssanktionen.
Mit der Sicherstellung von 500.000 sogenannten Identfälschungen am Flughafen Frankfurt verzeichneten Zoll und IFPI die größte Beschlagnahme raubkopierter CDs in Deutschland. Die Ware kam aus der Ukraine und hat einen Handelswert von rund 15 Millionen Mark. Bei Identfälschungen handelt es sich im Gegensatz zu leicht erkennenbaren Schwarzkopien um nahezu identische Klone, die auf Umwegen auch in den Einzelhandel geraten können. Außerdem hoben die Behörden ein Lager mit rund 63.000 Bootlegs mit ungenehmigten Konzertmitschnitten aus. Nach Angaben der IFPI ist die Ukraine mit jährlich 70 Millionen Raubkopien das größte "Piatennest" im Westen. Deshalb forderte eine Delegation der IFPI unter der Leitung von Chairman Jay Berman bei einem Treffen mit der ukrainischen Regierung ein schärferes Vorgehen gegen Produktpiraten. Die Fahndungsgruppen der IFPI stellten seit Anfang 1999 über zwei Millionen illegale CDs aus der Ukraine sicher. Zuviel, meint auch das Handelskommittee 301 der US-Regierung, und setzte die Ukraine auf die "Priority Watch List". Wenn das Land bis zum 1. August keine härteren Gesetze zur Strafverfolgung auf den Weg bringe, sollen Handelssanktionen in Kraft treten.