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Musik

30 Jahre Puhdys

Die 20. Platte nach 30jähriger Laufbahn: Die Puhdys feiern ihr Jubiläum mit einem neuen Album, dem Live-Video ihres 3000. Konzerts und einem Spielfilm-Auftritt.

Martin Schruefer09.11.1999 23:00

Es gibt Zufälle, die passen bestens zusammen. Vor 30 Jahren wurde der Fernsehturm auf dem Alexanderplatz eingeweiht, vor drei Jahrzehnten fanden auch die Puhdys zusammen. Grund genug für ihre Plattenfirma Amiga/BMG Berlin Musik, zu einer Pressekonferenz hoch oben auf dem "Tele-Spargel" zu laden. Vorgestellt wurde ihr neuer Tonträger, "Wilder Frieden", der eine Reihe interessanter Extras enthält. So stieg für die Brachialhymne "Wut will nicht sterben" kein geringerer als Rammstein-Frontmann Till Lindemann ein. Mit Mario Adorf begrüßen die "Helden der Rock-Arbeit" einen weiteren Gast. Der Schauspieler sang mit ihnen anläßlich des 3000. Konzerts die Ballade "Gigolo". Die raunende Stimme des Filmstars und die sensible Instrumentierung der Puhdys werden auch im Film "Comeback für Freddy Baker" zu hören sein, den die ARD am 30. Dezember ausstrahlt. Wie schon im legendären DDR-Streifen "Die Legende von Paul und Paula" werden die wettergegerbten Rocker wiederum als Schauspieler mit von der Partie sein. Am 19. Juni spielten die Puhdys ihr 3000. Konzert vor der Kulisse einer mit 22.000 Fans ausverkauften Berliner Waldbühne. Die Aufzeichnung dieses mit witzigen Einlagen gespickten Events - naheliegender Titel: "Das 3000. Konzert in der Berliner Waldbühne" - erscheint parallel zur neuen CD. Und selbstverständlich enthält die Scheibe auch eine Hymne für das kommende Millenium - "Auf, ins neue Jahrtausend". Dieses Stück werden die immergrünen Rock-Veteranen sicherlich auch bei ihrem Auftritt in der Silvesternacht vor dem Roten Rathaus in Berlin vortragen. Kürzlich hörte man im Puhdys-Porträt in der ARD, "Alt wie ein Baum", die Jubiläre würden zum ersten Mal in ihrer Laufbahn gegen etwas singen, nämlich "gegen das West-Establishement". Derartige Interpretationen verweist Sänger und Texter Dieter "Maschine" Birr jedoch ins Reich der Fabel: "Wir waren nie Widerstandskämpfer, sondern wir singen über menschliche Probleme, über Liebe und Haß - und die finden sich in Ost und West gleichermaßen.'

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