MusikWoche

Live

Im Gespräch mit der dpa sagte [Schulenberg](/person/klaus-peter-schulenberg): "Wer die Branche beobachtet, erkennt schnell, dass es nur eine Richtung gibt: Die Preise steigen." Die Veranstaltungswirtschaft unterscheide sich hierbei nicht von anderen Branchen. "Aber ich hoffe und unterstütze, dass es in einem akzeptablen Maß stattfindet", so Schulenberg weiter. Denn ihm ist klar: "Das Niveau der Eintrittspreise ist sehr hoch. Das ist überhaupt keine Frage."

Der [Eventim](/company/cts-eventim-ag_1)-Chef führte gegenüber dpa aus, dass die Veranstalter bei der Festlegung von Konzertpreisen kaum Spielraum hätten. "Eine Vielzahl an Faktoren führt zur Preisbildung. Gründe für den Anstieg sind gestiegene Gagen und höhere Kosten für Veranstaltungsstätten und Mitarbeitende." Während in der "alten analogen Welt" der Verkauf von Tonträgern etwa 85 Prozent der Einnahmen für Acts ausgemacht habe und das Live-Geschäft 15 Prozent, habe sich das heute umgekehrt.

Einen Pauschalwert der Gagen könne Schulenberg nicht nennen, erläuterte aber, dass Künstler oft eine garantierte Gage und einen erheblichen Teil des Veranstaltungsgewinns erhielten, was im Fall von bekanntesten Künstler einen Gewinnanteil von mehr als 75 Prozent bedeute. Der dpa führte er vor Augen, dass bei Gagenverhandlungen Künstler mächtiger seien als die Veranstalter. "Es gibt einen Anbieter und mehrere Nachfrager. Dann wissen Sie schon, wie die Verhandlungen ablaufen."

Zudem wies Schulenberg darauf hin, dass die Kosten von Infrastruktur und Personal seit Ende der Corona-Pandemie um 45 Prozent gestiegen seien. Höhere Personalkosten seien das Ergebnis von Angebot und Nachfrage, so der Top-Manager. "Das heißt: Unternehmen wie Eventim müssen mehr bieten, um Personal zu gewinnen."

Klaus-Peter Schulenberg rechnet mit steigenden Konzertpreisen