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Kino

MTV wehrt sich gegen Product Placement

In Amerika weist MTV das Anliegen der Plattenfirmen, mit Product Placement in den Musikvideos die Produktionskosten der Clips niedriger zu gestalten, zurück.

_DiSc01.04.2003 08:35
Ließ ihr Video von American Express mitfinanzieren: Sheryl Crow
Ließ ihr Video von American Express mitfinanzieren: Sheryl Crow

In Amerika weist MTV das Anliegen der Plattenfirmen, mit Product Placement in den Musikvideos die Produktionskosten der Clips niedriger zu gestalten, zurück. Der Musiksender befürchtet, damit an Glaubwürdigkeit bei den Zuschauern zu verlieren. "Ein Musikvideo ist ein Musikvideo und keine Werbung. Dafür haben wir Werbespots", bekräftigt Tom Calderone, Executive Vice President Of Music And Talent bei MTV. Um diese Bestimmungen von MTV zu umgehen, sind einige Labels mit Hilfe spezieller Agenturen dazu übergegangen, Produkte noch raffinierter in den Clips zu verbergen. Eine andere, zurzeit angewandte Methode besteht darin, in einem Werbespot für ein bestimmtes Produkt Teile eines Videos zu zeigen, das dann später auf MTV ohne diese Werbung läuft. Die Assoziation zu dem Produkt bestehe dann nur noch im Kopf der Zuschauer, erklärt ein Agenturmitarbeiter. Dieses Verfahren wandte das Universal-Label A&M beim Video zu "Soak Up The Sun" von Sheryl Crow an, bei dem die Kreditkartenfirma American Express rund ein Drittel der Produktionskosten in Höhe von 900.000 Dollar übernahm. Und auch die Firma Verizon Communcations steuerte einen Teil der Kosten für ein Video der R&B-Sängerin Tweet bei, so wie Mitshubishi 50.000 Dollar für ein Product Placement in einem Clip der Formation Dirty Vegas gezahlt habe, berichtet die "Los Angeles Times". Die Agenturen rechnen damit, dass MTV seine strikte Haltung aufgeben muss, wenn die Plattenfirmen die Zusammenarbeit mit der werbetreibenden Industrie weiter forcieren.

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