MusikWoche

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Die hohen Besucherzahlen seien "ein deutliches Signal: Düsseldorf steht an der Schwelle, eine der lebendigsten Musikstädte Deutschlands zu werden", teilt der Veranstalter mit.

Fünf Tage lang verband das Festival Pop, Kunst und Debatten mit Konzerten, Talks und Performances an außergewöhnlichen Orten der Stadt. Gebucht waren unter anderem Róisín Murphy, Wet Leg, Yann Tiersen, Charlie Cunningham, Samy Deluxe und Klanphonics. "Selten war ein New Fall so dicht, so vielstimmig, so sehr Ausdruck seiner Zeit", betont die veranstaltende Gesellschaft.

Das erstmals realisierte Ehrenhof Village habe sich als wichtiger Schritt erwiesen – "als Experimentierraum für junge Ästhetiken, digitale Ausdrucksformen und partizipative Formate." In enger Verbindung mit der Premiere der re:publica x New Fall sei eine Plattform entstanden, die gesellschaftliche Zukunftsfragen mitten in die Stadt getragen. Hier war die Nachfrage so stark, dass der Einlass zeitweise gestoppt werden musste.

"Dieses Festival zeigt, was möglich ist, wenn Stadt, Institutionen und freie Szene zusammenarbeiten", betont Festivalleiter [Hamed Shahi](/person/hamed-shahi-moghanni) von der New Fall Festival gGmbH & Music Düsseldorf e.V. "Wir erleben gerade ein Momentum, das über Musik hinausweist: Düsseldorf könnte zum Labor für eine neue Kulturpolitik werden – offen, urban, europäisch. Dafür brauchen wir aber vor allem eines: mehr Raum für Live-Musik."

Mit Blick auf die bevorstehenden Koalitionsverhandlungen zwischen CDU und Grünen richtet Shahi einen Appell an die Stadtpolitik: "Wir brauchen neue Flächen, neue Spielorte, ein Verständnis von Stadtentwicklung, das Kultur als Infrastruktur begreift. Nur dann kann Düsseldorf den Sprung schaffen – vom Event-Standort zum echten Musik-Ökosystem."  

Shahi hat auch einen konkreten Vorschlag: Nachdem der Bund die bundesweite Kulturkarte für junge Erwachsene abgeschafft hat, sollte Düsseldorf auf kommunaler Ebene eine eigene Kulturkarte für 18-Jährige einführen – als bundesweit sichtbares Zeichen für kulturelle Teilhabe. "Ein 80-Euro-Gutschein für Konzerte, Clubs, Museen oder Ausstellungen würde jungen Menschen den Zugang zur Kultur direkt erleichtern. Das kostet die Stadt vielleicht eine halbe Million Euro im Jahr – weniger als ein Kreisverkehr, aber mit enormer gesellschaftlicher Wirkung." 

Das Festival bedankt sich ausdrücklich bei Sipgate, D.Live, Visit Düsseldorf, der Stadt Düsseldorf und dem Land NRW für die Förderung und Unterstützung – ebenso beim Schauspielhaus Düsseldorf, der Rheinterrasse, dem Museum Kunstpalast und dem NRW-Forum für die partnerschaftliche Zusammenarbeit. "Selten gab es so viel grenzenlose Hilfsbereitschaft und echtes Interesse an Kultur. Dieses Festival war nur möglich, weil unsere Partner uns getragen haben", so Shahi weiter.

Das New Fall Festival 2026 findet vom 8. bis 12. Oktober 2026 statt – rund drei Wochen früher als bisher, und soll künftig enger mit Schulen, Hochschulen und jungen Kurator:innen arbeiten. "Wir wollen wachsen, öffnen, weiterdenken. Aber ohne neue Räume bleiben wir stehen", erklärt der Veranstalter. "Düsseldorf hat die Chance, Modellstadt für Musik und Zukunft zu werden – jetzt ist der Moment, das zu begreifen."

New Fall Festival stellt Besucherrekord auf